Ausbildung

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Wie können wir den Herausforderungen des tunesischen Arbeitsmarktes und dem Fachkräftemangel gezielt entgegentreten? Die Antwort findet sich in einem Ausbildungsprogramm, das sich an den tatsächlichen Bedürfnissen des Arbeitsmarktes ausrichtet und vor allem die Einbindung des Privatsektors vorsieht. Nachhaltig in die Berufsbildung zu investieren erfordert den Blick in die Zukunft zu richten und ist eine gemeinsame Aufgabe der Wirtschaft. Um dies zu erreichen bedarf es einer langfristigen Public-Private-Partnership! 'Entreprise Formatrice - prêt pour le futur' (dt.: Ausbildender Betrieb - fit für die Zukunft!) lautet das Stichwort des Zertifizierungs-Modells der AHK Tunesien in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung. Das Programm baut darauf, einen Qualitätsstandard und eine Zertifizierung für ausbildende Betriebe einzuführen sowie die betrieblich-fachliche Ausbildung intensiv zu begleiten. Für die Programmvorstellung (auf französisch) klicken Sie bitte hier.

Entreprise formatrice im Überblick

Die Unternehmen und die Auszubildenden

Als Entreprise Formatrice (ausbildender Betrieb)

  • Wählen Sie Ihre Auszubildenden im Rahmen eines durch die AHK organisierten Auswahlverfahrens selbst aus 
  • Definieren Sie die Anforderungen Ihres Unternehmens 
  • Garantieren Sie die Integration Ihrer Auszubildenden in den Betriebsalltag vom ersten Tag an 
  • Betreuen und begleiten Sie Ihre Auszubildenden in der Praxis durch zertifizierte Ausbilder 
  • Organisieren, strukturieren und evaluieren Sie die betriebliche Ausbildungskomponente

Für die Auszubildenden heißt dies, dass sie 

  • Sich vom ersten Ausbildungstag an auf das Berufsleben vorbereiten 
  • Sich mit der Unternehmenskultur, seinen Werten und dem Team vertraut machen 
  • Mittels eines angepassten Soft Skills-Coachings der AHK in ihre berufliche Zukunft investieren 
  • Ihre Qualifikation maximal in Wert setzen können

Zertifizierung nach deutschem Modell AdA international

Die Begleitung während der betrieblichen Ausbildung erfolgt durch einen AHK-zertifizierten Ausbilder. Voraussetzung für die Vergabe eines 'AHK-Ausbildereignungszertifikats' ist das Bestehen einer mündlichen wie schriftlichen Eignungsprüfung, die einen Qualitätsstandard setzt und die Fachkompetenz des Ausbilders in

  • Ausbildungsplanung 
  • Durchführung 
  • Begleitung und Kontrolle 
  • sowie Evaluierung 

feststellt.
Dem betrieblichen Ausbilder kommt im Unternehmen eine ganz entscheidende und zukunftsweisende Rolle zu, da er seinen Auszubildenden über die gesamte Lehrzeit hinweg nicht nur als Ansprechpartner, Lehrmeister und Coach, sondern auch als Vertrauensperson zur Verfügung steht.

Qualität garantieren - Nachhaltigkeit sichern

Das neue AHK-Berufsbildungsgremium (CFP) orientiert sich am Vorbild der Berufsbildungsausschüsse (BBA) deutscher Industrie- und Handelskammern (IHK) und wird die AHK künftig in ihrem Engagement für die Berufsbildung in Tunesien unterstützen und nicht zuletzt aus Sicht der tunesischen Privatwirtschaft auch zentrale beratende Aufgaben wahrnehmen. Ziele des Berufsbildungsgremiums sind

  • Eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Anforderungen und Standards in der betrieblichen Ausbildung
  • Sowie in diesem Kontext insbesondere die nachhaltige Einführung einer praktischen Abschlussprüfung für am Programm teilnehmende Ausbildungsbetriebe als einheitliches AHK-Qualitätssiegel.

Dokumentation und Evaluierung der betrieblichen Ausbildung

Um die Qualitätssicherung der betrieblichen Ausbildung und vor allem die gelehrten Ausbildungsinhalte garantieren zu können wurde noch im Rahmen des 'Beschäftigungspakts für Tunesien' eine neue und innovative Software entwickelt. Dieses neue Online-Ausbildungsportal zur Dokumentation der betrieblichen Ausbildungsinhalte durch die Azubis wird nach einer ersten Testphase von drei Monaten ab April 2015 in den betrieblichen Ausbildungsprozess eingeführt. Individuelle Zugangsbereiche für Unternehmen und Auszubildende ermöglichen den betrieblichen Ausbildern und Ausbildungsverantwortlichen neben der inhaltlichen Dokumentation auch eine Einzelbewertung der Ausbildungsberichte nach erlernter Kompetenz. Auf diese Weise kann zum Ausbildungsende eine Gesamtbewertung der individuellen Leistungen des Auszubildenden erfolgen, die nicht zuletzt für die Einführung einer betrieblich-praktischen Prüfung unverzichtbar ist. Für weitere Informationen klicken Sie hier.